Heute, 23.09., Unter-Ausschuß für Digitalisierung. Vortrag zum Thema Smart City durch den “Leiter des Competence Center Smart City“. Leichtes Augenbrauenrunzeln meinerseits wegen des hochtrabenden und nichtssagenden Titels. Unter dem Motto „Neue Wege – Neue Zentren“ sollen digitale Methoden auf den Feldern Mobilität, wirtschaftliche Entwicklung Wuppertals, Kooperationen mit Kommunen in der Region, Forschung und Innovationen angewendet werden. Im Vortrag dann das sattsam bekannte Denglisch irgendwelcher Beratertypen. „Management-Dashboards“ soll es in der Stadt geben. Auf meine Frage, was das sei, kam nur eine ausweichende Antwort. Inzwischen gegoogelt: Graphische Anwenderoberfläche. Na toll!
„Innovative Mobilität“ solle entwickelt werden. Bei der Erklärung stellte sich heraus, daß die Mobilität keineswegs innovativ sein soll, sondern bekannt herkömmlich. Nur soll es eine elektronische Anzeige z.B. nach der Auswahl von Dienstleistungen geben, wie man dorthin kommt und ob etwa Park&Ride-Möglichkeiten bestehen. Also ein elektronischer Fahrplan mit Verkehrslenkung.
Alles soll, das ist ja durchaus begrüßenswert, mit Bürgerbeteiligung vor sich gehen. Was Workshops sind (in der Schule waren das Arbeitsgemeinschaften), war noch klar. Aber was sich hinter „Design Thinking“ oder „Makeathons“ verbirgt, erklärte sich nicht. Auf meine Nachfrage Herumgeschwurble zu „Makeathon“ – „Design Thinking“ sei nicht dasselbe, aber ähnlich, ohne daß der Vortragende es auch nur ansatzweise näher beschreiben konnte. Inzwischen auch gegoogelt: Sowas wie „Brainstorming“, also gruppendynamisches Ideenfinden – nur mit mehr Betonung auf dem Durchführen der Ideen. Erklärungen können so einfach sein.
Der Vortrag war also wohl eine Zusammenfassung der Präsentation, mit der man sich um die vom Bund ausgelobten Fördermittel beworben hatte. Jede Menge aufgeblasener Stichwörter, die man halt unterbringen muß, damit es modern und „innovativ“ klingt. Im Grunde kann man aber Bullshit-Bingo damit spielen. Und der Leiter des Competence Centers hat die Präsentation nicht angefertigt, soviel ist klar.
Das heißt nicht, daß nicht doch etwas Nützliches dabei herauskommen kann. Eine erste Phase, „Quick Wins“ genannt, ist für ein Jahr angesetzt und soll schon „quicke“ Ergebnisse bringen. Also außer daß einem wegen der verwendeten Sprache schlecht wird.