Oberbürgermeister-Stichwahl 2025: Von Inkompetenz und maßloser Arroganz
Um die Oberbürgermeister-Stichwahl vom 28. September auf eine kurze Formel zu bringen: Wuppertal bekommt ein politisches Küken von der SPD als Stadtoberhaupt, während der unterlegene CDU-Bewerber hart über seine Selbstverliebtheit stolperte. Die 36-jährige Miriam Scherff soll künftig mit der Schwebebahn-Stadt eines der Oberzentren Nordrhein-Westfalens führen, dessen kommunaler Verwaltungsapparat allein mehrere tausend Beschäftigte hat. Scherffs bisherige „Qualifikationen“, um fortan als Oberbürgermeisterin Wuppertals zu wirken: Sechs Jahre Erwerbstätigkeit bei einem Software-Hersteller für Kunden in der Versicherungsbranche sowie fünf Jahre Bezirksbürgermeisterin von Cronenberg. Kenner der Kommunalpolitik in der Metropole des Bergischen Landes gehen davon aus, dass Scherff mit ihrem gewichtigen Amt heillos überfordert sein wird.
Die Personalie des Wahlverlierers Matthias Nocke ist ebenfalls eine nähere Betrachtung wert. Nocke ist Teil CDU-Spitzenbeamten-Sippschaft Reul. Landesinnenminister Herbert Reul ist sein Schwager und Remscheids Ordnungs- sowie Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke ist seine Ehefrau.
Am Abend des 14. September äußerte Nocke über seine SPD-Konkurrentin Scherff, obwohl sie reizend sei, könne sie keine Stadtverwaltung führen. Erwartungsgemäß war die Empörung im rot-rot-grünen Lager Wuppertals gigantisch. Schließlich „erdreistete“ sich mit Nocke ein alter weißer Mann an einer jüngeren und zugleich woken Frau öffentlich Kritik zu üben. Kurze Zeit später zeigte Wuppertals Stadtdirektor Nocke maximale Rückgratlosigkeit und entschuldigte sich bei Scherff.
Als hingegen Nocke im Wahlkampf tatsächlich unterhalb der Gürtellinie austeilte, indem er AfD-Politiker als „Hohlköpfe, die Ängste schüren und Aggressionen wecken“ verunglimpfte, gab es von ihm freilich keine Entschuldigung nachher, denn schließlich lebt man im Jahre 2025 im „besten Deutschland aller Zeiten“.
„Man stelle sich nur einmal vor, unser Oberbürgermeister-Kandidat Dr. Hartmut Beucker hätte Vertreter einer anderen lokal aktiven Partei pauschal als ‚Hohlköpfe‘ diffamiert, dann wäre medial der Teufel los gewesen und irgendein politischer Gegner hätte sofort eine Strafanzeige eingereicht“, merkt die Wuppertaler AfD-Ratsfrau Claudia Bötte an.
„Im Gegensatz zu seinem etwas konservativeren Parteikollegen Dr. Johannes Slawig ist Matthias Nocke ein stromlinienförmiger Repräsentant dessen, was die deutschen Massenmedien euphemistisch als ‚moderne Großstadt-CDU‘ bezeichnen. Nocke dachte offenbar allen Ernstes, er könne einfach so unsere AfD mit ehrabschneidenden Beleidigungen überziehen und bekomme trotzdem noch die entscheidenden Stimmen unserer Wählerschaft. Falsch gedacht!
Miriam Scherff steht natürlich für schlimmste Deutschland-Abschafferei und mangelnde Lebenserfahrung, doch der Verwaltungsfachmann Matthias Nocke kann ebenso wenig punkten, da er es sich aufgrund seiner unangebracht-anstößigen Art bei den patriotisch gesinnten Wuppertalern gründlich verscherzt hat.
Neben linksgrüner Ideologie und geringem Alter steht auch Scherff für eine unnötig konfrontative Art.
In der ‚Westfälischen Rundschau‘ heißt es nämlich: ‚Ihre [Scherffs] Antwort darauf [auf verstärktes AfD-Engagement in der Kommunalpolitik]: Ordnungsrufe, wenn nötig auch gerichtliche Auseinandersetzungen. ‚Wenn sie [die AfD-Stadtratsfraktion] dann beim Verwaltungsgericht klagen, dann ist das für mich auch völlig akzeptabel.‘‘
Zu dieser Aussage von Frau Scherff stellt Frau Bötte klar: „In einem von mir im Jahr 2017 vor dem Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen erstrittenen Urteil (Aktenzeichen 15 A 2785/15) heißt es unmissverständlich, dass für Kommunalpolitiker im Bundesland gleichermaßen wie bei Parlamentariern verbale Zuspitzungen und Polemiken absolut rechtens sind, solange man nicht auf Beleidigungen oder andere strafbare Dinge zurückgreift.- Scherffs Äußerungen lassen sich daher als eine offene Kampfansage gegen die Demokratie im Stadtrat und auch der AfD in Wuppertal interpretieren. Wenn die neue Oberbürgermeisterin Wuppertals meint, wir, die Alternative für Deutschland, gewähren ihr eine Art von Welpenschutz, so hat sie sich eindeutig geschnitten! In uns wird sie ihre schärfsten Kritiker haben, denn das sind wir, ohne Wenn und Aber, unserer Wählerschaft schuldig!“